Die AWO Kita in Hänigsen hat vor zwei Jahren den „KinderHabenRechtePreis“ gewonnen. Hier erklärt ein Mädchen dem AWO Präsidenten Michael Groß, welche Rechte die Kinder in der Einrichtung haben.

„Armut und Einsamkeit sind die brisantesten Themen“

Sommertour führt AWO Präsident Michael Groß nach Hannover: Sozialpolitik kritisiert

Region Hannover/Hannover. „Armut und Einsamkeit sind die brisantesten Themen in Deutschland“, sagt Michael Groß, Präsident des AWO Bundesverbandes. Groß macht derzeit eine Sommertour, um sich über Einrichtungen der AWO bundesweit zu informieren und darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig soziale Einrichtungen und Dienste für den Zusammenhalt der Gesellschaft sind. Auch bei der AWO Region Hannover hat er Halt gemacht und mehrere Einrichtungen besucht. Erste Station war die Familienbildung, wo er von Dirk von der Osten, dem Vorstandsvorsitzenden der AWO Region Hannover, Vorstand Gordon Braun und Fabi-Leiterin Beate Kopmann empfangen wurde. Mit Blick auf die laufenden Haushaltsverhandlungen im Bund und dem 60-Milliarden-Loch mache er sich keine Hoffnung auf politische Initiativen zur Bekämpfung von Armut. „Deshalb brauchen wir eine große und laute bundesweite Kampagne“, sagt Groß. Von Armut betroffene Menschen gingen mittlerweile nicht mehr wählen, weil sie resigniert hätten. „Wir müssen Armut immer wieder skandalisieren“, betont Groß. Soziale Dienste und Einrichtungen seien auch das Rückgrat zur Verteidigung der Demokratie.

Kopmann berichtete von der Arbeit der Familienbildung und der Familienzentren, die wichtig seien, um Familien zu erreichen. „Die AWO hat das erste Familienzentrum in Hannover eröffnet“, so Kopmann. Diana Jäger, Leiterin des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie
bei der AWO betonte die Bedeutung von Quartiersarbeit, die leider oft Projektstatus habe und damit zeitlich begrenzt sei. „Gesellschaftlich müssen wir das fördern, was präventiv gegen Armut, Einsamkeit und auch Arbeitslosigkeit wirkt“, ergänzte Vorstand Braun.

Zweite Station war die Jugendwerkstatt des AWO Zentrums für berufliche Entwicklung, die ihr neues Angebot „Fit for Care“ vorstellte. Es richtet sich an junge Erwachsene im Alter von 17 bis 26 Jahren, die fit für die Arbeit in einem Pflege- oder  Gesundheitsberuf gemacht werden. Dazu zählen neben der Pflege auch Berufe wie Sport- und Fitnesskauf-mann/frau oder medizinische oder zahnmedizinische Fachangestellte. „Spätestens nach einem Jahr bei uns sollen sie eine Ausbildung beginnen können und Wir konnten schon die ersten Teilnehmenden in eine Ausbildung vermitteln“, berichtete Mitarbeiterin Vivien Bakhtiari stolz. Von den 21 Plätzen sind sieben für Geflüchtete reserviert. Was Bakhtiari beobachtet hat: Auch Männer zeigten verstärkt Interesse an einem Job in der Pflege. Ein großes Problem sei ja oftmals die hohe Zahl an Abbrecher*innen – in der Schule wie in Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Wie die Einrichtung damit umgehe, wollte Groß wissen. Man sei sehr gut vernetzt und es gibt eine sechsmonatige Nachbetreuung, in der sich die ehemaligen Teilnehmenden weiterhin mit Fragen an die Einrichtung wenden können.

Nächster Halt: Die AWO Kita in Hänigsen, die vor zwei Jahren den „KinderHabenRechtePreis“ gewonnen hatte, der vom Landesverband des Kinderschutzbundes und dem niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung ausgelobt wird. Mit dem Preis werden jährlich pädagogische Einrichtungen, Organisationen und Vereine sowie Kitas und Schulen ausgezeichnet, die sich besonders um Kinderrechte verdient machen. Das Team der Kita und die Kinder hatten sich seit drei Jahren intensiv mit den Kinderrechten auseinandergesetzt und unter anderem brachten die Jungen und Mädchen ihre Rechte an verschiedenen Stellen im Ort an – später auch als „Kinderrechte-Rundgang“ an den Zaun der Kita. Kitaleiterin Katarzyna Rychlicka, begrüßte den AWO Präsidenten gemeinsam mit den Kindern und sie berichteten, wie die Kinderrechte in der Einrichtung umgesetzt und die Eltern mit einbezogen werden.

Letzte Station für den AWO Präsidenten an diesem Tag: das nicht-anonyme Frauenhaus in Burgdorf. Das Besondere: Die Schutzeinrichtung hat im Gegensatz zu den anderen Frauenhäuserin in der Region Hannover einen nicht-anonymen Standort, was bedeutet, die gewaltbetroffenen Frauen und Kinder können Besuch empfangen und somit Kontakt zu Freunden und Familie aufrecht erhalten. „Ich habe heute einen tollen Einblick in die vielfältige und wichtige Arbeit der AWO in der Region Hannover bekommen“, so der AWO Präsident abschließend.

Text & Fotos: Christian Degener/AWO

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